Mit einer Tasse Milchkaffee als Kind hat die Passion für Kaffee begonnen. Unterdessen ist Dario Stoop amtierender Schweizer Meister im Cup Tasting. Im Interview mit CafetierSuisse erzählt er, wie er dazu gekommen ist, was ihn an am Cup Tasting begeistert und wie er sich für die Worldcup Tasters Championships vorbereitet.
Herzlichen Glückwunsch zumMeistertitel als Swiss Cup Tasters Champion! Was glaubst Du, hat Dir zum Sieg verholfen?
Danke, für die Glückwünsche. Ich denke, es ist ein Mix zwischen der Ruhe, die ich an den Tag gelegt habe, Freude an dem, was ich mache, das Team, meine Familie und Freunde, die mich unterstützen, ohne Druck an der Meisterschaft teilzunehmen, die Tagesform, und natürlich ein wenig Können.
Wann hast Du Dein Barista-Talent entdeckt?
Ich würde es nicht als Talent bezeichnen, es war jahrelange harte Arbeit, die dahinter steckt. Angefangen hat es im Jahre 2010, als ich in einem kleinen Quartierkaffee namens „Z am Park“ von Daniel Sanchez einen Kaffee Latte mit Latte Art Tulpe serviert bekommen habe. Das hat mich so fasziniert, dass ich das auch können wollte. Ich fing an dort zu arbeiten und lernte täglich mehr. Später verliessen Geschäftsführer Shem Leupin und Daniel Sanchez beide das Kaffee und ich übernahm dort die Verantwortung für das Kaffeeprogramm.
Nebenbei besuchte ich bei Philipp Henauer die notwendigen Barista Kurse, um mir mehr Wissen anzueignen. Zu der Zeit gab es noch nicht viele hauptberufliche Baristas in der Schweiz. Ich wollte mehr und mein Traum war es in einem Specialty Coffee Shop zu arbeiten. Doch gab es einen solchen zu der Zeit nicht, bis mich Nina Rimpl angefragt hat, unter ihrer Leitung bei der Milchbar am Paradeplatz zu arbeiten und zu lernen. Ich zögerte keinen Moment. Ich lernte viel von ihr und bin ihr bis heute sehr dankbar dafür. Sie verliess die Milchbar nach einem Jahr und ich übernahm dann ihre Position als Head of Coffee für ein Jahr. Danach hatte ich die Möglichkeit im „Auer&Co“ als Head of Coffee anzufangen. Im selben Jahr ging ich auch glecih das nächste Projekt „Kraftwerk Zürich“ an, wo der gleiche Betreiber von „Impact Hub Zürich“ dahinter stand. Somit übernahm ich den Head of Coffee auch für das Kraftwerk. Im April 2018 durfte ich als Röster (60%) bei Henauer Kaffee etwas lernen, was ich schon lange wollte. Fabio Kaiser, Head Roaster bei Henauer, hilft mir dabei und gibt mir von seinen grossen Erfahrungsschatz weiter. Nebenbei kümmerte ich mich (40%) für das Auer&Co und Kraftwerk. Seit April 2019 bin ich 100% Teil der Henauer Familie als Röster und fürs Quality Management zuständig.
Kannst Du Dich erinnern, wie Du Dein erster Kaffee geschmeckt hat und wann Deine Leidenschaft dafür geweckt wurde?
Meinen ersten Kaffee bekam ich mit 5 Jahren von meiner Grossmutter, es war ein Filterkaffee mit sehr viel Milch. Und wie oben schon erwähnt, durch Daniel Sanchez.
Was macht den Reiz an Cup Tasting für Dich aus?
Ich cup einfach gerne, lerne die Welt des Kaffees kennen, die vielen Unterschiede und Nuancen, je nach Land, Varietät, Processing, Anbauhöhe usw. Der Wettbewerb an sich ist einfach eine Challenge, die mir Spass macht, mich mit den besten Sensorikern aus der Schweiz zu messen.
Wie läuft die Meisterschaft ab?
Die Meisterschaft läuft folgendermassen ab; dieses Jahr nahmen 40 Personen teil, serviert wurden 8 Sets à 3 Tassen im Triangel, von denen 2 Kaffees identisch sind und 1 Kaffee falsch. Den falschen Kaffee muss man herausschmecken und wegstellen. Dabei stehen 8 Minuten zur Verfügung. 8 Richtige Kaffees herausschmecken und eine gute Zeit ist das Ziel. Nach der ersten Runde kamen die 16 Besten ins Viertelfinale, dann 8 in das Halbfinale und zum Schluss 4 in das Finale. Dort hatte ich als einziger 7/8 Richtige und somit habe ich gewonnen.
Als Röster, denkst Du Cup Tasting ist in erster Linie etwas für Röster oder sollten auch Gastronominnen und Gastronomen von diesem Know-how profitieren?
Jeder kann an der Cup Tasting Meisterschaft mitmachen, ob Röster, Q-Grader, Hobby Barista, Barista, Gastronomen, Bänker… es geht um Sensorik, jeder, der das hat, kann dabei sein.
Alle Informationen zu den Meisterschaften der Swiss SCA: www.swisssca.ch